Jeder hatte in seiner Kindheit so eine Nascherei im Kühlschrank, von der er einfach nicht Finger lassen konnte. Und die die Mutti immer viel zu selten gekauft hat.
Für mich war es nicht die Milchschnitte und auch nicht der „Pingui“ – nein!
Ich habe Yes-Torties geliebt. Kleine Torte, statt vieler Worte. Ihr wisst schon!
Nicht einmal der „Alkohol-Skandal“ Ende der 90er konnte meine Liebe schwächen und nur das Produktionsende um die Jahrtausendwende konnte uns stoppen. Und als die Törtchen vom Markt waren, war ich wirklich traurig.
Heute gibt’s die Törtchen zwar wieder zu kaufen, aber für „Post aus meiner Küche“ reicht ein einfacher Gang in den Supermarkt natürlich nicht aus. Miri von Miris Jahrbuch sollte natürlich selbstgemachte Yes-Torties aus meiner chaotischen Versuchsküche kriegen.
Ein passendes Rezept habe ich hier gefunden und nur leicht adaptiert.
Ich war übrigens so damit beschäftigt, das Paket für Miri auf den Weg zu kriegen, dass ich doch glatt vergessen habe, jenseits der Making-Of-Fotos noch ein schönes von dem fertigen Kunstwerk zu machen! Ups!
Wie auch immer. Ihr wollt auch? So geht’s:
Yes-Törtchen
(Zutaten für 6 Törtchen)
Für den Teig
3 Eier (M)
100 g Zucker
1 Prise Salz
1 Pk Vanillezucker
30g Mehl
30g Haselnüsse, gemahlen
40g Speisestärke
2TL Backpulver
20g Kakaopulver
einige Tropfen Rumaroma
Für die Füllung
200g Zartbitterschokolade
200g Vollmilchschokolade
400ml Schlagsahne
4EL Aprikosenkonfitüre
Für den Guss
450g Zartbitter-Kuvertüre
30g weiße Kuvertüre
2EL Wasser
Am besten beginnt man mit der Füllung, denn diese muss gut durchkühlen. Hierfür die Sahne erhitzen und die beiden Schokoladenosorten darin schmelzen und gut verrühren. Die Schokosahne erst auf Zimmertemperatur herunterkühlen lassen und dann in den Kühlschrank stellen. Sie muss eiskalt werden!
Für den Biskuit-Teig die Eier trennen. Das Eiweiß mit etwas heißem Wasser, dem Zucker, dem Vanillezucker und der Prise Salz steifschlagen. Nun erst die Eigelbe und das Rumaroma unterrühren und nach und nach Mehl, Backpulver, Stärke, Haselnüsse und Kakao vorsichtig unterheben.
Der Teig muss gleichmäßig (!) auf ein Backblech gestrichen werden und für ca. 10-15 Minuten im vorheizten Backofen bei 200°C backen.
(Man sollte unbedingt zwischendurch einen Blick in den Ofen werfen – mir ist leider die Hälfte des Teiges zu Keks geworden)
Wenn der Biskuit vollständig ausgekühlt ist, kann er der Länge nach in 3 gleichbreite Streifen geschnitten werden und man kann mit der Füllung beginnen!
Sobald die Schokosahne durchgekühlt ist, kann sie mit dem Handrührer luftig aufgeschlafen werden, bis ein luftiges Mousse entsteht.
Die ersten beiden Streifen des Biskuits dünn mit Aprikosenmarmelade bestreichen und die Schokosahne auf ihnen verteilen.
Die beiden belegten Streifen übereinanderlegen und den dritten Streifen als „Dach“ draufsetzen.
Eventuell herausquellende Creme glatt verstreichen und den Streifen mit einem sehr scharfen Messer in 6 gleichgroße Stücke teilen.
Die beiden Kuvertüren schmelzen. Die Törtchen mit der dunklen Kuvertüre überziehen und trocknen lassen. Anschließend mit der hellen Kuvertüre verzieren.
Fertig!
Ich gebe zu: Es macht Arbeit und ist ein bisschen Frickelei. Aber: es lohnt sich! Und ich werde sie sicherlich noch einmal wieder machen. Lediglich das Überziehen der Törtchen mit der dunklen Schokolade hat mich schier wahnsinnig gemacht – aber gerade die kleinen Macken machen das Backwerk doch irgendwie charmant (das ist jedenfalls das, was ich mir einrede).